Bauherren und Architekten stellen hohe Ansprüche an Farbe und Struktur, aber auch an die Bauphysik von Innenwänden. Mineralische Putze bauen beim Abbinden und Austrocknen ein Kapillarsystem im Putzgefüge auf, das kurzfristig hohe Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Deshalb werden am häufigsten solche mineralischen Gips- bzw. Kalk-Zementputze eingesetzt.
Seit über 100 Jahren steht Edelputz für Dauerhaftigkeit und zeitlose Schönheit. Edelputz ist ein hochwertiger mineralischer Trockenputz. Seine ökologisch unbedenklichen Bestandteile, wie Weisskalk, Weisszement und hochwertiger Marmorsand, sind in Europa einzigartig. Mit unterschiedlichen Strukturen, Farbtönen und Körnungen lassen sich Oberflächen ausdrucksvoll und individuell gestalten. Edelputze sind lichtecht und wetterfest. Ihre mineralische Zusammensetzung bewirkt eine höchst mögliche Diffusionsoffenheit. Die einfache Verarbeitung und ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis machen Edelputz zum beliebten und ökonomischen Gestaltungselement für Fassaden und Innenräume.
Das Bindemittel Silikonharz hat eine ähnliche Struktur wie Quarzsand und verleiht diesem modernen Baustoff eine mikroporöse Oberfläche, die extrem wasserabweisend ist. Für die Formulierung von Silikonharzputzen und -anstrichen werden Silikonharze in Form einer wässrigen Emulsion eingesetzt und mit geeigneten Polymerdispersionen kombiniert.
Gips gehört neben Lehm zu den ältesten von Menschen verwendeten Bindemitteln. Es ist ein in der Natur häufig vorkommendes Gestein, das als Sediment durch Ausfällung aus verdunstetem Meerwasser vor über 200 Millionen Jahren entstand. Gipsputze zeichnen sich durch ihre Schwindfreiheit und feuchtigkeitsregulierende Wirkung aus. Sie sind nur im Innenbereich zu verwenden.
Die Herstellung von Baugips erfordert nur einen geringen Einsatz fossiler Brennstoffe. Vom Rohgestein aus unseren eigenen Steinbrüchen Melbach und Bex entstehen die hochwertigen GREUTOL Gipsprodukte: Spachtel, Glätter, Weissputz und Grundputz.
Kalkmörtel gelangten bereits etwa 5000 v. Chr. im mesopotamischen Raum zum Einsatz. Das Bindemittel Kalk wird heute hauptsächlich als Kalkhydrat in Pulverform verwendet. Für Kalkputze werden Luftkalke, hydraulische Kalke sowie Kombinationen davon eingesetzt. Kalkputze sind diffusionsoffen, haben eine ähnlich gute Wasseraufnahmefähigkeit wie Gipsputze und wirken ebenfalls feuchtigkeitsregulierend auf das Raumklima.
Kalk-Gipsputze verbinden die Vorteile der beiden Bindemittel Gips und Kalk. Sie besitzen feuchtigkeitsregulierende und neutralisierende Wirkung. Sie können einlagig, aber auch als Mehrlagenputz verarbeitet werden.
Zement ist ein hydraulisches Bindemittel, das aus gebranntem Portlandzementklinker und Gipsstein sowie gegebenenfalls diversen Zumahlstoffen (Hüttensand, Flugasche, Kalkstein u.a.) besteht. Kalk-Zementputze vereinen die Vorteile von Kalk- und Zementputzen. Gezielte Kalkbeigaben können die durch den Zement bedingten Eigenschaften, wie hohe Festigkeit und Dauerbeständigkeit, in Richtung der verbesserten Verarbeitbarkeit von Putzen ergänzen. Sie eignen sich neben der Anwendung in Wohnräumen besonders auch für Feuchträume, Treppenhäuser mit hoher mechanischer Belastung sowie generell im Innen- und Aussenbereich.
Im Gegensatz zu den genormten, einlagigen Unterputzen mit Mindestputzstärken von 10 mm oder 15 mm werden Dünnschichtputze in einer Putzdicke von nur 3 mm bis 6 mm ausgeführt. Im Regelfall wird planebener Putzgrund etwa 4 mm dick verputzt. Es ist zu beachten, dass mit dem Dünnschichtputz bei hierfür üblichen Putzdicken maximal Ebenheitstoleranzen von 2 mm bis 3 mm ausgeglichen werden können. Grundsätzlich ist der Putzgrund daher massgenauer als üblich zu erstellen. Die oft genannten Ebenheitstoleranzen zwischen nichtflächigem Untergrund und flächenfertiger Wandfläche von 5 mm können mit Dünnschichtputzen nicht ausgeglichen werden.
Baukleber und Spachtelmassen sind universell anwendbare Klebe- und Ausgleichsmörtel. Baukleber finden Verwendung als Haftbrücken auf glatten, kritischen Untergründen. Oft werden sie auch zum Überspachteln von aufgerauten oder rauen Unterputzen vor dem Aufbringen von feinkörnigen Oberputzen verwendet. Von grosser Bedeutung sind Spachtelmassen auch als aufgespachtelte Putzarmierung mit eingelegtem Armierungsgewebe auf Leichtunterputzen bzw. Gewebespachtelungen.
Flächen- und auch Diagonalarmierungen können eine Rissbildung nicht sicher verhindern, wohl aber deren Risiko verringern. Zum Einbringen des Armierungsgewebes muss die Spachtelmasse mineralisch gebunden sowie kunstharzmodifiziert und auf den Unter- und Oberputz abgestimmt sein. Der Armierungsmörtel muss mit der Oberfläche des Gewebes einen ausreichenden Verbund eingehen. Für die funktionelle Verwendung von GREUTOL Spachtelmassen empfehlen sich die GREUTOL Armierungsgewebe grau bzw. weiss.