Gemäss den geltenden Normen ist der Untergrund vor Beginn der Putzarbeiten auf seine Eignung zu prüfen, gibt es doch eine Vielzahl von Untergründen und Putzsystemen. Bei neuen Gebäuden bestehen die Oberflächen in der Regel aus Stahlbeton, Mauerwerk, Porenbeton oder Holz. Die heutige grosse Zahl von Wandbaustoffen und Putzuntergründen führt dazu, dass auch das passende Putzsystem gewählt werden sollte. Positiv daran ist, dass je nach technischem Wandaufbau oft mehrere Verputzvarianten zur Verfügung stehen. Es gelten die allgemeinen Regeln der Baukunde, die jeweils gültigen Merkblätter des Schweizerischen Maler- und Gipserunternehmer-Verbands SMGV sowie die Norm SIA 242 «Verputz- und Trockenbauarbeiten».
Vor dem Aufbringen von Putzen muss Beton ausreichend trocken sein und sollte nicht mehr schwinden. Der Untergrund muss tragfähig sowie frei von losen, minderfesten oder haftungsfeindlichen Schichten sein. Es ist wichtig, den Beton zu prüfen, ob er verputzt werden kann. Dazu sind vor Beginn der Putzarbeiten eine Benetzungsprobe sowie Kratz- und Wischproben vorzunehmen. Ausserdem ist es sinnvoll eine Temperatur- und eine Feuchtemessung durchzuführen.
Je nach vorgesehenem Putzaufbau und den künftigen Nutzungsbedingungen muss vor dem Verputzen allenfalls eine passende Haftbrücke aufgetragen werden.
Besonders bei Konstruktionen aus Mauerwerk ist es wichtig, den verwendeten Stein genau zu kennen, denn das Angebot an Backsteinen ist nahezu grenzenlos. Grundsätzlich gilt, dass Mauerwerk vor Beginn der Putzarbeiten vollfugig im Verbund vermauert, nicht verschmutzt und trocken sein muss. Fehlstellen im Mauerwerk sind vor dem Putzauftrag mit einem geeigneten Material zu verschliessen und Ausblühungen trocken zu entfernen. Unterschiedliche Putzdicken sollten vermieden werden.
Mischmauerwerk stellt einen problematischen Untergrund dar, da Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften vorliegen. Ein homogener Untergrund lässt sich hier nicht herstellen und es können örtlich begrenzte Belastungen auftreten. Treffen aus konstruktiven Gründen mehrere Wandbaustoffe in einer zu verputzenden Fläche aufeinander, ist zur Rissbegrenzung eine nachträgliche Gewebespachtelung notwendig.
Porenbeton, häufig auch als Gasbeton bezeichnet, ist ein besonders gut wärmedämmender mineralischer Baustoff für Wände mit einem sehr hohen Anteil an Luftporen, die bei seiner Herstellung beim Blähen entstehen. Porenbeton muss vor Beginn der Putzarbeiten vollfugig im Verbund vermauert, sauber und trocken sein. Fehlstellen in Porenbetonwänden sind vor dem Putzauftrag mit einem geeigneten Material zu verschliessen und Ausblühungen trocken zu entfernen. Unterschiedliche Putzdicken sollten vermieden werden.
Besteht der Putzgrund aus Holzmaterialien, wie Holzwolle-Leichtbauplatten oder Holzspansteinen, ist auf den ausreichenden Verbund der Platten mit dem Untergrund zu achten. Nasse oder bewitterte Platten müssen vollständig ausgetrocknet sein. Die Putzarbeiten dürfen erst nach ausreichendem Austrocknen des Tragwerks aus massivem Mauerwerk oder Beton begonnen werden, um spätere Bauschäden zu vermeiden. Lose Teile sind zu entfernen.